Kitzeck
Pfarrportrait
ZUGEHÖRIGKEIT
Diözese: Graz Seckau
Region: Südweststeiermark
Pfarrverband: Heimschuh, St.Nikolai im Sausal, Klein
PATROZINIUM
Schutzheilige: Schmerzhafte Mutter
Gedenktag: 15. September
Anbetungstag: 26. August
GESCHICHTLICHE DATEN
Pfarre erbaut: 1640 - 1644
Matriken ab: 1788
Eindrucksvoll präsentiert sich die zur Schmerzhaften Mutter geweihte Pfarrkirche in Kitzeck in den Höhen des Sausals.
Inmitten von Weingärten leuchtet weithin sichtbar die nunmehr außen und innen erneuerte Pfarrkirche Kitzeck zur schmerhaften Muttergottes. Der Kirchturm mit seinem zur Gänze in Kupfer erneuerten vielgliedrigen Helm und dem hochragenden vergoldeten Turmkreuz nimmt sich in der Weite der hügeligen, Toskana ähnlichen Landschaft wie die Osterkerze des Sausals aus.
Gerne kommen Walfahrer nach Kitzeck, um bei der Schmerzhaften Mutter Trost zu finden und Hoffnung zu schöpfen.
Es wird erzählt, dass die Kirche und die Pfarre deswegen der Schmerzhaften Muttergottes geweiht wurde, damit die Bevölkerung aus den steilen Schiefer-Urgestein-Hängen in ihrer schweren Weinbauarbeit ermutigt wird und dabei den hoffnungsvollen Blicken nach oben nicht verliert.
Freilich kommen auch viele Touristen nach Kitzeck, um hier auf dem „höchstgelegenen Weinort Europas“ bei Wanderungen, bestens zubereiteten Speisen und den erlesenen bodenständigen Weinen Abwechslung, Freude und Erholung zu suchen und zu finden.
Aber nicht nur für Gäste und Wallfahrer, sondern auch für die Pfarrbewohner ist unsere Kirche Ort der besonderen Gottesbegegnung, Die neue Kirchtür der Pfarrkirche will gerade dazu einladen. Die vergoldeten Teile der Kirchtür von Kitzeck weisen auf Jesus hin; Der vergoldete Längs- und Querbalken des Kreuzes wollen ausdrücken, dass der am Kreuze zu Tode gequälte Jesus auferstanden ist. Das Alpha und das Omega, der erste und letzte Buchstabe des griechischen Alphabetes bezeichnen Jesus als Anfang und Ende aller Dinge (Offb. 1,8; 21,6).
Die Türklinke soll Jesus als Weinstock zum Ausdruck bringen. Er sagt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Rebzweige. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht“ (Joh. 15,5). Das Bildwort mahnt zum Bleiben in der Lebensgemeinschaft mit Jesus, die in der Taufe grundgelegt wurde und vor allem in der Eucharistie vertieft wird. Auf die Eucharistie weisen die zwölf Trauben hin, die in Form eines Kelches angeordnet sind.
Die Anzahl der Trauben können auch die zwölf Apostel in Erinnerung rufen, auf die Jesus seine Kirche gebaut hat, die die Aufgabe hat, Gemeinschaft herzustellen mit Jesus und untereinander. Auch könnte an die zwölf Tore des himmlischen Jerusalem gedacht werden, durch die uns der Zugang zum unvergänglichen Leben offen steht.
Die Umrandung der Kirchtüre könnte die Unebenheiten des menschlichen Lebens oder die hügelige Landschaft des Sausals oder die Steine des leeren Grabes Christi ausdrücken wollen.
Im Inneren der Kirche fällt der schöne Hochaltar auf mit der ausdrucksvollen Pietà: die Muttergottes hält den vom Kreuze abgenommenen Jesus in ihren Armen und blickt hoffnungsvoll nach oben in der Erwartung der Auferstehung.
Die Pfarre geht über das politische Gemeindegebiet hinaus und ragt in die politischen Gemeinden St. Andrä-Höch, Gleinstätten und Heimschuh. In diesem flächenmäßig durch die hügelige Landschaft und den Demmerkogel (höchste Erhebung des Sausals) weiten Gebiet wohnen 1.300 Christen. Vier Messkapellen gibt es in der Pfarre: Altenberg, Fresing, Höch, Neurath.
Steckbrief
Auf einer malerischen Höhe, von der man weit ins Land blicken kann, liegt an der Sausaler Weinstraße die Pfarrkirche von Kitzeck.
Im Norden kann man zum Buchkogel, Schöckl, ja bis zum Hochschwab sehen, im Süden das Bacherngebirge, an klaren Tagen ist im Osten die Riegersburg auszumachen und im Westen der Demmerkogel, dahinter der Koralpenkamm, südlich davon die Steiner Alpen.
Die Kirche geht auf eine Stiftung des Leibnitzer Bürgers Philip Trickl zurück, die 1640 errichtet und deren erste Kapelle im selben Jahr erbaut worden war.
Im Zuge der Pfarrregulierung Kaiser Josephs II, wurde aus der Mutterpfarre Leibnitz ein Sprengel der 1788 neu errichteten Pfarre Kitzeck zugewiesen.
Ausstattung: Das nach Süden, eben zur Mutterpfarre Leibnitz hin ausgerichtete Kirchenschiff ist dreijochig mit Kreuzgratgewölbe auf Gurten. Der Turm wurde nach einem Blitzschlag 1835 neu erbaut, das Querschiff mit dem Presbyterium 1908.
Der Hochaltar aus dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts gehört dem Rokoko an und besitzt eine große geschnitzte Pietà.
Weiters schmücken das Presbyterium vier barocke Statuen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Sie stellen Petrus, den Evangelisten Johannes, Johannes Nepomuk und Maria Magdalena dar. Im Querschiff rechts steht der neubarocke Rochusaltar.
Die Glasfenster aus der Innbrucker Glasmalerei mit dem Namen der Stifter und Namensheiligen weisen alle da Jahr 1908 auf.
Der Volksaltar von 1985 wurde von Werner Schimpl entworfen. Ein neues Portal beeindruckt durch seine Gestaltung.